St. Stephanus
Die Gründung des Ortes Bernhausen liegt im Dunkel der Geschichte. Erstmals erwähnt wird Berinhusin um das Jahr 1050. Schon damals muss der Ort eine Kirche besessen haben, da es ein Kirchengut, den Widdumhof, gab, der dem Seelsorger als Pfründe vergeben wurde. Welchem Heiligen diese erste Bernhauser Kirche geweiht war, ist wohl nicht mehr zu ermitteln.
Vor dem 2. Weltkrieg, 1939, hatte Bernhausen keine eigene katholische Kirche. Von den 2.600 Einwohnern waren nur 70 katholisch. Ihre Pfarrkirche lag 5 Kilometer weit in Neuhausen. In Hohenheim gab es noch die kleine Antoniuskirche. Die Filder waren Diaspora.
Nach dem Krieg stieg die Zahl der Katholiken durch die Heimatvertriebenen sprunghaft an. 1956 war die Zahl der Gläubigen in Bernhausen auf 700 angewachsen. Pfarrer Andreas König von Neuhausen und – neben anderen - Siegfried Uhlmann aus Bernhausen machten Pläne für einen Kirchenbau. Und nicht nur hier: In zwölf Jahren nach Kriegsende sind auf den Fildern sieben neue Kirchen gebaut worden.
In Bernhausen wurde seit 1954 geplant. Die ersten drei Projekte ließen sich aus unterschiedlichen Gründen nicht verwirklichen. Bei der Klinkermühle sagten staatliche Behörden nein; hinter dem Friedhof war der Bauplatz zu teuer; in der Gaisgasse war das Grundstück zu klein. Aber die Notwendigkeit wurde immer dringender: 1961 waren von 6000 Bernhäusern 1300 katholisch. Weitere Jahre des Wartens vergingen, bis endlich „an einem strahlend schönen Vorfühlingstag“, am 25. Februar 1967, der Seelsorger der Gemeinde, Kurat Paul Locherer, den ersten Spatenstich machen konnte.